Workshoptag

Kommunikation und Intervention (online/offline)

Kommunikation: Möglichkeiten und Grenzen im Gespräch mit Verschwörungsgläubigen


Verschwörungserzählungen hat es immer gegeben. Doch mit der Entwicklung digitaler Medien haben sich die Möglichkeiten ihrer Verbreitung vereinfacht. Online bedarf es nur eines Klicks, um potenziell eine Vielzahl von Menschen zu erreichen. Parallel wächst angesichts globaler Krisen und politischer Umbrüche der Wunsch nach Sicherheit, Selbstwirksamkeit und sozialer Anerkennung. Es sind grundlegende menschliche Bedürfnisse, die uns für Verschwörungserzählungen empfänglich machen. Die letzten Jahre der Pandemie haben dies in besonderer Weise verdeutlicht.


Ebenso deutlich wurde das destruktive Potential eines dualistischen Weltbilds, welches Verschwörungs-erzählungen im Allgemeinen befördern. Freundschaften werden auf eine harte Probe gestellt, Familienfeiern drohen zu eskalieren und ein gesellschaftlicher Konsens scheint immer schwerer möglich. Schlimmstenfalls, auch das hat sich gezeigt, werden Menschen radikalisiert und zu Hass und Gewalt verleitet.


Was also tun, wenn man im privaten oder beruflichen Alltag mit Verschwörungsgläubigen konfrontiert wird und das Miteinander unter scheinbar unauflösbaren Widersprüchen leidet? Insbesondere wer in seiner Arbeit professionell mit Menschen umgeht, steht hier vor großen Herausforderungen und muss innerhalb des Spektrums differenzieren. Wie kann ich mein Gegenüber erreichen? Helfen Fakten oder worum geht es wirklich? Wann muss ich Angehörige oder mich selbst schützen?


Workshopleiter Tobias Meilike ist Soziologe, Systemischer Einzel-, Paar und Familientherapeut sowie Projektleiter der Beratungsstelle Veritas und vermittelt nicht nur inhaltliche Expertise, sondern auch Bewertungs- und Kommunikationskompetenz für einen verantwortungsvollen Umgang, der auch die eigenen Grenzen in den Blick nimmt und achtet.



Intervention: Digitale Zivilcourage


Egal ob bei Facebook, Twitter, Instagram, in Gruppenchats von Messangerdiensten oder im Kommentarbereich von YouTube Videos und Zeitungsartikeln – unsachlichen, destruktiven, beleidigenden und bedrohenden Kommentaren begegnet man online in vielen Bereichen und zu den verschiedensten Themen. Ob zum eigenen Vergnügen oder aus hasserfülltem Aktionismus, im Netz gebären sich oft die am lautesten, die nichts Konstruktives beizutragen haben. Andere verstummen oder ziehen sich ganz zurück, um nicht ins Schussfeld zu geraten. Doch damit spielt man den Akteuren des Hasses in die Karten und verstärkt gegenüber Betroffenen den Eindruck, es gebe keine Gegenpositionen.


Digitale Zivilcourage ist gefragt, wenn man den Hater_innen nicht das Feld überlassen will und Betroffenen von Hate Speech und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit nicht das Gefühl vermitteln möchte, die schweigende Mehrheit befürworte die Herabwürdigungen, Diffamierungen und Bedrohung. Im Rahmen des Workshops bekommen die Teilnehmenden einen Überblick über verschiedene destruktive Onlineakteure und die Gelegenheit im Rahmen eines digitalen Rollenspiels verschiedene Interventionsstrategien kennenzulernen und zu erproben. Wie bestärke ich die angegriffene Person? Wie aktiviere ich andere Unbeteiligte? Wie setze ich Angreifenden Grenzen? Die Methode bietet eine realitätsnahe Selbsterfahrung in einem sicheren Rahmen und unterstützt die Teilnehmenden darin, herauszufinden, welche Arten der Intervention für sie am besten passt.


Der Workshop wird unter Einbeziehung digitaler Endgeräte durchgeführt. Es stehen Tablets zu Verfügung, es können aber auch private Geräte mitgebracht und genutzt werden.


Jan Kruse und Clara Labuhn von LOVE-Storm, einem Projekt des Vereins Bund für Soziale Verteidigung sind sehr darum bemüht, dass sich alle Teilnehmenden wohlfühlen. Das Thema Hass im Netz kann jedoch emotional belastend sein, insbesondere wenn persönlich bereits entsprechende Erfahrungen gemacht wurden. Bitte denken Sie im Vorfeld der Anmeldung daran, ob dies für sie persönlich gilt, und geben Sie bei der Anmeldung ggf. einen entsprechenden Hinweis. Wir bemühen uns um eine entsprechend geschulte Ansprechperson für den Tag der Veranstaltung. Näheres dazu folgt.

 

Katholische Akademie des Bistums Fulda

Neuenberger Str. 3-5

36041 Fulda


 

Telefon: 0661 / 8398 - 0

Telefax: 0661 / 8398 - 136

 
 


© Katholische Akademie des Bistums Fulda

 

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