Akademieabend

Schuld und Leid. Das Trauma von Flucht und Vertreibung 1945– 2022 - Eine Buchpräsentation

Akademieabend

Termin

12.12.2023, 19:00 - 20:30 Uhr


 
 

WIEDERHOLT SICH DIE GESCHICHTE?

Ein hoch aktuelles Buch von Werner Sonne und Thomas Kreutzmann zu einem brisanten Thema


108 Millionen Menschen sind derzeit auf der Flucht – so das UNO-Flüchtlingswerk. Das sind so viele wie nie zuvor. Immer neue Kriege, aber auch Armut, Unterdrückung und Klimawandel führen zu immer neuen Fluchtgründen. Überall in Europa muss sich die Politik mit einem wachsenden Widerstand der Bevölkerung gegen die Überforderung der Aufnahmemöglichkeiten auseinandersetzen. Auch hierzulande hat sich die Zahl der Schutzsuchenden in diesem Jahr in etwa verdoppelt.


Die Bilder der Flüchtenden sind allgegenwärtig. Und sie lösen bei vielen Erinnerungen an das eigene Schicksal aus oder das der Eltern und Großeltern. Denn gerade in Deutschland gibt es eine tiefgreifende historische Erfahrung mit Flucht und Vertreibung. 14 Millionen Deutsche haben als Folge des Überfalls des Nazi-Reiches auf die östlichen Nachbarstaaten ihre Heimat verloren.


Heute wird das Trauma von Flucht und Vertreibung wiederbelebt. Denn es gibt wieder Krieg in Ost-Europa, über eine Million Menschen haben aus der Ukraine bei uns Zuflucht gesucht. Und damit stellt sich die Frage: Wiederholt sich die Geschichte?


Viele Themen, die abgehakt erschienen, sind wieder hoch aktuell und müssen neu auf den Prüfstand. Bisher galt: die Deutschen sind das Tätervolk, das Europa in einen brutalen Krieg gestürzt hat. Dennoch fragen sich inzwischen viele, ob die Deutschen nicht auch Opfer sein dürfen. Ist ihnen nicht millionenfach auch Unrecht widerfahren? Darf man, muss man auch an ihr Leid erinnern?


Diese Fragen sorgen immer noch für Kontroversen. Das Buch von Werner Sonne und Thomas Kreutzmann gibt Antworten. Und es stellt fest: Flucht und Vertreibung sind ein Dauer-Thema, einen Schlussstrich gibt es nicht. Das zeigt sich auch in der Berliner Politik. Im Bundestag wird darüber diskutiert, wie man in Zukunft mit der Frage nach Schuld und Gedenken umgehen soll. Er hat eine weitere, umfassende Gedenkstätte für alle Nazi-Opfer in Europa beschlossen, Polen soll dabei eine Sonderrolle bekommen. Kritiker fragen: Darf es Opfernationen erster und zweiter Klasse geben?


Viel Stoff für angeregte Diskussionen.

Referenten

Thomas Kreutzmann
Werner Sonne 

Thomas Kreutzmann war von 1980 bis 2022 für das ARD-Fernsehen und den Hessischen Rundfunk/hr tätig, zuletzt als Korrespondent und Chef vom Dienst im ARD-Hauptstadtstudio Berlin sowie als Studioleiter Fernsehen im Wiesbadener Landtagsstudio des hr. Er berichtete als Auslandskorrespondent u.a. aus Madrid und Prag und hat zahlreiche familiäre Bezüge nach Mittel- /Ost-Europa.

Werner Sonne ist als Autor zahlreicher politisch-historischer Sachbücher und Romane in Erscheinung getreten. Von 1968 bis 2012 war er für den Westdeutschen Rundfunk/wdr tätig, u.a. als ARD-Korrespondent in Bonn, Hamburg, Berlin und als Studioleiter in Washington und Warschau. Wegen seiner außen- und sicherheitspolitischen Expertise ist er weiterhin ein gefragter Experte in Radio-und Fernsehsendungen, ganz aktuell über Israel und den Nahostkonflikt.

 

Veranstaltungsleitung


Gunter Geiger, Direktor Katholische Akademie des Bistums Fulda

 

Kostenbeitrag


Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

 

Anmeldung


Eine Anmeldung ist erforderlich unter der Telefonnummer 0661/8398-113 oder per Mail an katholische.akademie@bistum-fulda.de

 
 

Katholische Akademie des Bistums Fulda

Neuenberger Str. 3-5

36041 Fulda


 

Telefon: 0661 / 8398 - 0

Telefax: 0661 / 8398 - 136

 
 


© Katholische Akademie des Bistums Fulda

 

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