Zum Thema „Schuld und Sühne - Heute Verantwortung für Vergangenes übernehmen“fand im Bonifatiushaus ein Akademieabend statt, der mit einer Lesung des Fernseh- und Filmschauspielers Steffen Schröder aus dessen Buch „Was alles in einem Menschen sein kann“ begann, auf die eine Podiumsdiskussion anschloss. Schröder berichtete aus seiner Arbeit als Vollzugshelfer und seinen Begegnungen mit einem zu lebenslanger Haft verurteilten Mörder. Anschließend entwickelte sich eine angeregte Diskussion des hochkarätig besetzten Podiums. Der Opferbeauftragte der hessischen Landesregierung und ehemalige Generalstaatsanwalt des Landes Hessen Prof. Dr. Helmut Fünfsinn erklärte anschaulich und verständlich die verschiedenen rechtsphilosophischen Begründungen der Notwendigkeit von Strafe und kam zu dem Schluss, dass sich sämtliche Begründungsansätze im heutigen Strafgesetzbuch widerspiegelten. Der ehemalige Präsident des Bundeskriminalamts und heutige Bundesvorsitzende der Opferschutzorganisation WEISSER RING, Jörg Ziercke wies in seinem Eingangsstatement darauf hin, dass es oftmals die Opfer von Kriminalität seien, die von Schuldgefühlen geplagt würden, obgleich sich schuldig allein die Täter gemacht hätten. Der ehemalige Generalvikar des Bistums Fulda, Prof. Dr. Gerhard Stanke, stellte heraus, dass Sühne stets auch die eigene Anerkennung von Schuld voraussetze. Ein wichtiger Anstoß hierzu könne sein, dem Betroffenen das Gefühl zu geben, er werde trotz seiner Schuld angenommen und nicht vorverurteilt. Unter Moderation des hessischen Landesvorsitzenden des WEISSEN RINGs, Dr. Patrick Liesching, wurde das Thema weiter vertieft und von verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.
Die Veranstaltung stieß auf reges Interesse. Sämtliche, Corona bedingt von der Anzahl her verringerten Plätze des Großen Saals waren schon frühzeitig gebucht worden, erklärte der Leiter des Bonifatiushauses, Gunter Geiger, der sich insgesamt hochzufrieden mit dem gelungenen Abend und der positiven Resonanz zeigte.
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