von Hans-Joachim Stoehr
„Globalisierung – Menschenrechte – Wirtschaft“:
Drei Begriffe, die aufeinander bezogen sind und zugleich in Spannung stehen zueinander. Die Akademie des Bistums geht diese Spannung an: bei acht Veranstaltungen bis November.
Für die sechs Akademieabende sowie je einen Studien- und einen Workshop-Tag hat sich die Akademie des Bistums mit Partnern zusammengetan: dem Bund katholischer Unternehmer (BKU), dem Weltethos-Institut in Tübingen sowie dem Institut für Sozialstrategie. „Wir wollen ins Gespräch kommen und mit verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren diskutieren“, erklärt der Direktor des Bonifatiushauses, Gunter Geiger. Es gehe nicht nur darum, Unternehmen in die Pflicht zu nehmen – etwa beim Thema Menschenrechte weltweit oder beim sogenannten Lieferkettengesetz.
Nachdenken über die Lebenswirklichkeit
„Wir wollen jeden erreichen. Denn jeder ist Verbraucher. Das heißt, jeder ist aufgerufen, über die Lebenswirklichkeit nachzudenken.“ Und dazu gehöre auch der Blick auf die globale Wirklichkeit. Etwa die Frage, welche Macht Konsumenten haben, indem sie Produkte kaufen, die den Herstellern faire Preise bezahlen, für bessere Arbeitsbedingungen sorgen oder höhere Umweltstandards erfüllen. Und dies unter der Bedingung, dass ein Käufer mehr bezahlt für ein solches Produkt. Geiger fügt hinzu: „Uns ist wichtig, die internationalen Verflechtungen aufzuzeigen und ihre Folgen für Menschen hierzulande.“ Aktuelle Beispiele seien die weltweite Corona-Pandemie, aber auch das Schiffsunglück jüngst im Suezkanal. Es habe deutlich aufgezeigt, wie verletzlich die global vernetzte Wirtschaft sein kann, sagt der Akademiedirektor. Unterschiedliche Standpunkte sind garantiert. Geiger verweist auf den Grundsatz der Wirtschaft: „Money makes the world go round (Geld lässt die Welt sich drehen)“. Für Christen sei es „der Heilige Geist, der die Welt bewegt“.
In der Veranstaltungsreihe solle der Standpunkt einer Kirche aufgezeigt werden, die weltweit präsent ist. Mit dem Thema befassen sich nicht nur ReferentInnen bei den Veranstaltungen.
Es gibt auch einen künstlerischen Beitrag. Der Berliner Künstler Norman Gebauer hat zu den drei Begriffen „Globalisierung – Menschenrechte – Wirtschaft“ ein Aquarell gestaltet, das sich auch auf der Einladung zur Eröffnung findet.
Diskussionspartner aus der Region mit dabei
Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe am 22. April im Bonifatiushaus. Um 19 Uhr Professor doziert Ulrich Hemel zum Leitthema der Veranstaltungsreihe. Hemel ist Bundesvorsitzender des BKU sowie Direktor des Weltethos-Instituts und Leiter des Instituts für Sozialstrategie. Zu den weiteren Referenten der Reihe zählt der frühere Gesundheitsminister Hermann Gröhe. Der kirchenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion beteiligt sich am Akademieabend zum Thema „Menschenrechte schützen – Was bewirkt ein Lieferkettengesetz“. Mitwirken werden auch Vertreter von Misereor und Missio. Aus der Region sind mit dabei: Paulina Hauser vom Referat Weltkirche des Bistums sowie ein Vertreter der Firma „tegut“.
Verantwortung für morgen
Sechs Akademieabende (jeweils von 19 bis 21 Uhr) sowie jeweils ein Studien und ein Workshop-Tag (jeweils von 10 bis 16 Uhr) finden bis November statt. Am 22. April ist die Eröffnung mit Weihbischof Karlheinz Diez und Professor Ulrich Hemel.
Alle Termine sind derzeit als Präsenzveranstaltungen geplant. Angesichts der Corona-Pandemie ist es ebenfalls vorgesehen, die Veranstaltungen im Bonifatiushaus auch im Internet zu präsentieren.
Quelle: Bonifatiusbote - Kirchenzeitung für das Bistum Fulda, Nr. 15 (18. April 2021).
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