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„Zukunft fair gestalten“ vom 9. September bis 24. September

Faire Woche 2021 in Fulda eröffnet


FULDA (re). Mit einem Akademieabend zu dem Schutz der Menschenrechte ist am Donnerstagabend im Fuldaer Bonifatiushaus Fulda in Kooperation mit der Agenda-Arbeitsgruppe Faires Fulda, dem Agendabüro der Stadt Fulda sowie dem Bund Katholischer Unternehmer die diesjährige Faire Woche in Fulda offiziell eröffnet worden. Bis zum 24. September lädt die Aktionswoche, die im Rahmen der bundesweiten Fairen Woche unter dem Motto „Zukunft fair gestalten“ stattfindet, zu einem abwechslungsreichen Programm ein.


Im Fokus des Akademieabends zum Thema „Menschenrechte weltweit schützen – internationale Partner im Gespräch“ stand dabei ein Perspektivenwechsel, denn häufig erfolgt die Diskussion um die Durchsetzung der Menschenrechte aus deutscher Perspektive. Dabei werden viele Alltagsprobleme von Menschen in Afrika oder Asien nicht wahrgenommen.

Hier könne Sie den aufgezeichneten Akademieabend anschauen:

 

Die hybride Veranstaltung aus Gästen sowie Referentinnen und Referenten vor Ort und online wurde durch Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld eröffnet. „Im Alltag vergessen wir allzu oft, dass unser Wohlstand auf ein unfaires globales Handelssystem aufbaut, welches von Gewalt und Ausbeutung geprägt war und ist“, reflektierte Wingenfeld und ergänzte: „Wir haben es selbst in der Hand etwas zu tun – jede und jeder einzelne kann einen Beitrag leisten, um global zu denken und lokal zu handeln“. Als „Fairtrade-Stadt“ habe die Stadt Fulda Anspruch und Motivation als Kommune diesem Leitmotiv zu folgen, so der Oberbürgermeister.


Ein regionales Zeichen für den Fairen Handel als gute Alternative setzt zudem die Agenda-Arbeitsgruppe „Faires Fulda“, die sich für mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel einsetzt und aus zahlreichen Fuldaer Akteurinnen und Akteuren besteht. Coriena Krönung, Leiterin der Arbeitsgruppe und stellvertretene Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Fulda, betonte das stetig wachsende Bewusstsein in der Gesellschaft für ein nachhaltiges Handeln, welches bereits „ein bedeutsamer Schritt in die richtige Richtung“ sei. Der Direktor des Bonifatiushauses, Gunter Geiger, lobte in gleichem Zuge die zahlreichen engagierten Mitstreitenden in Fulda. Der Akademieabend ist Teil der Veranstaltungsreihe „Globalisierung, Menschenrechte und Wirtschaft“ des Bonifatiushauses. „Es ist wichtig, dass wir unseren Blick in andere Teile der Welt lenken“, so Geiger.


Dieser Perspektivenwechsel fand sich in den anschließenden Redebeiträgen der Referentinnen und Referenten des Abends wider. Elmar Noé, Referent für zivilgesellschaftliche Handlungsräume des Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e. V., betonte die Bekämpfung der Armut, welche oft Ursache und zugleich Folge von Menschenrechtsverletzungen sei. „Der Faire Handel braucht die Zivilgesellschaft, um Fortschritt zu erreichen“, hob Noé hervor. „Die vielen Gefahren, denen die Verteidigerinnen und Verteidiger der Menschenrechte weltweit ausgesetzt sind, zeigen, warum Menschenrechtsschutz und das Engagement dafür so elementar sind“, so Noé.


Dr. Boniface Mabanza Bambu von der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) und der Werkstatt Ökonomie im Welthaus Heidelberg beleuchtete die Beziehung zwischen Deutschland und dem südlichen Afrika kritisch. Dabei ging Bambu auch auf die Verlierer der Globalisierung ein. Als Beispiel nannte er unter anderem die Weinproduktion im südlichen Afrika, bei der viele Personen unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten müssten. Nur die lokale Elite profitiere, so Dr. Mabanza Bambu.


Was Kirche und Kommunen für den fairen Handeln tun können, beleuchtete Lena Wallraff, Referentin für Entwicklungsfragen des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend. „Die öffentlichen Beschaffungen wie Kaffee, Kakao oder Papier sind ein riesiger Hebel, der betätigt werden kann für mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“, so Wallraff und reflektierte, „der Faire Handel hat bereits vieles verbessert, doch er ist noch nicht optimal“.


In der anschließenden Diskussionsrunde waren sich die Expertinnen und Experten einig, dass die Corona-Pandemie den Fortschritt für Menschenrechtsschutz und mehr globaler Gerechtigkeit zurückgeworfen habe. Nun komm es darauf an, in der Gesellschaft Haltung zu zeigen und einen Beitrag zu leisten, indem auch lokal fair gehandelt werde.


Fulda, 10.09.2021


 

Gruppenbild: (von links) Gunter Geiger (Direktor Bonifatiushaus), Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, Coriena Krönung (Leiterin der Agenda-Arbeitsgruppe „Faires Fulda“ und stellvertretene Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Fulda), Lena Wallraff (Referentin für Entwicklungsfragen des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend) und Elmar Noé (Referent für zivilgesellschaftliche Handlungsräume des Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e. V.). Online zugeschaltet war Dr. Boniface Mabanza Bambu (Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) und der Werkstatt Ökonomie, Welthaus Heidelberg). Foto: Stadt Fulda

 

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