Katholische Arbeiter gegen Hitler - Eine Betrachtung aus Anlass des 80. Todestages von Nikolaus Groß

Jahresauftaktveranstaltung der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Diözesanverband Fulda in Kooperation mit der Katholischen Akademie Fulda

Auch in diesem Jahr lud der KAB Diözesanverband Fulda in Kooperation mit der Katholischen Akademie Fulda am 25.01.2025 zur Jahresauftaktveranstaltung ins Bonifatiushaus Fulda ein. Der Tag begann mit einem Gottesdienst, der von KAB Diözesanpräses Christoph Rödig zelebriert wurde. Im Zentrum standen drei wichtige Ereignisse und ihre Verbindung zueinander, die ihren jeweiligen Jahrestag feiern. Die Bekehrung von Saulus zu Paulus, die Ausrufung des zweiten Vatikanischen Konzils und der 80. Todestag von Nikolaus Groß. Allen gemeinsam ist, den Glauben in die Wirklichkeit der Menschen zu holen und in der Gegenwart erlebbar und erfahrbar zu machen.


Im Anschluss konnten die ca. 100 angereisten KAB Mitglieder und interessierten Gäste bei Sekt und Häppchen ins Gespräch kommen.


Dann sammelte sich alles im großen Saal des Bonifatiushauses. Zunächst begrüßten der Diözesanvorsitzende Klaus Schmitt und die Diözesansekretärin Linda Yaogo alle Anwesenden und bedankten sich beim Kooperationspartner Gunter Geiger, der Katholischen Akademie Fulda sowie bei der Stiftung ZASS für ihre Unterstützung.

Im Anschluss folgten alle gebannt den hoch interessanten und eindrücklichen Ausführungen des Referenten, Staatssekretär a. D. Dr. Jürgen Aretz aus Bonn, der sich seit den 70er Jahren wissenschaftlich mit dem Widerstand der katholischen Arbeiter beschäftigt und biographisch über Nikolaus Groß gearbeitet hat.


„Wir können historische Einordnungen versuchen. Und dann wird eines sehr rasch klar: Ohne das Opfer gerade auch der christlich motivierten Widerstandskämpfer und Widerstandskämpferinnen wäre der demokratische und rechtsstaatliche Neubeginn nach 1945 kaum möglich gewesen. Sie gaben dem Neubeginn die entscheidende moralische Begründung.“, so Aretz. Er machte deutlich, dass sich die katholischen Arbeitervereine konsequent gegen den Nationalsozialismus eingesetzt haben und bis zuletzt trotz Einschränkungen und Bedrohungen nur wenige Mitglieder verloren. „Wie Nikolaus Groß es selbst formuliert hat: „Wenn wir heute nicht unser Leben einsetzen, wie wollen wir dann erst vor Gott und den Menschen einmal bestehen?““ so Aretz weiter. „Aus christlichem Glauben und demokratischer Überzeugung haben Nikolaus Groß und seine Freunde bis in das unmittelbar Politische gewirkt. Diese Bundesrepublik Deutschland ist auch auf Ihrem Erbe gebaut. Mehr Nachdenklichkeit, mehr Besinnung auf diese Tatsache und weniger Zeitgeistorientierung würden uns wohl helfen, unsere tieferliegenden, oft drängenden Probleme grundsätzlich anzugehen.“


Nach dem Impulsvortrag und einer angeregten Fragerunde dankte der Diözesanvorsitzende Egon Schütz dem Referenten und allen Angereisten und wünschte allen einen guten und sicheren Nachhauseweg.


Die Veranstaltung bildete den Auftakt für das Jahresprogramm der katholischen Verbände: Glaube. Demokratie. Frieden. Katholische Verbände – Gemeinsam für eine menschenwürdige Gesellschaft. Vor dem Hintergrund 80 Jahre Befreiung vom Faschismus und der Bundestagswahl in Deutschland ist es den kath. Verbänden im Bistum Fulda gelungen, ein ansprechendes Programm mit unterschiedlichen Formaten anzubieten. Besondere Termine sind der 08. Mai mit einem Friedensgottesdienst mit Bischof Gerber im Fuldaer Dom sowie einem Rahmenprogramm und Ende August eine Begegnungsreise nach Auschwitz und Krakau. Interessierte sind zu allen Veranstaltungen herzlich eingeladen.

Impressionen der Veranstaltung

Text und Fotos: KAB Fulda

Katholische Akademie des Bistums Fulda

Neuenberger Str. 3-5

36041 Fulda


 

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© Katholische Akademie des Bistums Fulda

 

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